Über den Weltgebetstag 2023

Veranstaltung Krummendeich, 03. März 2023

Am 03.03.2023, 19:00 Uhr

Glaube bewegt - Ein Gottesdienst von Frauen aus Taiwan

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Am 3. März fand der diesjährige Kehdinger Regionalgottesdienst zum Weltgebetstag in der St. Nikolai-Kirche in Krummendeich statt. Schwerpunktland 2023 ist Taiwan, das Motto „Glaube bewegt“.  
Die Kirche war in den Farben des diesjährigen Titelbildes, mit Laternen in verschiedenen Rottönen und Origami-Kranichen als Glücksboten geschmückt. Nach einer kurzen Ländervorstellung ging es in dem von einem Team rund um Lektorin und Chorleiterin Claudia Rambow und Kirchenvorsteherin Susanne Kuhlmann gestalteten Gottesdienst um Texte aus dem Epheserbrief „Ich habe von eurem Glauben gehört“ (1, Verse 15 – 19) und um Glaubenszeugnisse von Frauen aus Taiwan, die in Form von Briefen verlesen wurden. Die musikalische Umrahmung übernahm ein von SängerInnen aus ganz Nord-kehdingen gebildeter Chor, begleitet von einer Instrumentalgruppe aus Querflöte, Cajon, Keyboard und Akustik-Gitarre.
Was ist für uns und unser Leben wichtig? Dies wurde anhand eines großen Puzzles dargestellt, auf dem Glaube, Hoffnung, Liebe, Kraft und Stärke sich anschaulich verbanden.
Im Rahmen des Gottesdienstes wurde die Weltgebetstagskerze an Frau Dralle aus der Kirchengemeinde Krautsand weitergegeben. Die Kirchengemeinde Krautsand wird 2024 den Gottesdienst rund um das Schwerpunktland Palästina gestalten.

Im Anschluss an den gut besuchten Gottesdienst nahmen viele TeilnehmerInnen die Gelegenheit wahr, landestypische Speisen vom Buffet zu probieren und miteinander ins Gespräch zu kommen.

Vielen Dank an alle Beteiligten vor und hinter den Kulissen und an die GottesdienstbesucherInnen für diesen gelungenen Abend!

Karte Taiwan

Zum Weltgebetstag 2023 in Taiwan

Rund 180 km trennen Taiwan vom chinesischen Festland. Doch es liegen Welten zwischen dem demokratischen Inselstaat und dem kommunistischen Regime in China. Die Führung in Peking betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz und will es „zurückholen“ – notfalls mit militärischer Gewalt. Das international isolierte Taiwan hingegen pocht auf seine Eigenständigkeit. Als Spitzenreiter in der Chip-Produktion ist das High-Tech-Land für Europa und die USA wie die gesamte Weltwirtschaft bedeutsam. Seit Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine kocht auch der Konflikt um Taiwan wieder auf.

In diesen unsicheren Zeiten haben taiwanische Christinnen Gebete, Lieder und Texte für den Weltgebetstag 2023 verfasst. Am Freitag, den 3. März 2023, feiern Menschen in über 150 Ländern der Erde diese Gottesdienste. Ich habe von eurem Glauben gehört, heißt es im Bibeltext Eph 1,15-19. Wir wollen hören, wie die Taiwanerinnen von ihrem Glauben erzählen  und mit ihnen für das einstehen, was uns gemeinsam wertvoll ist: Demokratie, Frieden und Menschenrechte.

Die Hauptinsel des 23 Millionen Einwohner*innen zählenden Pazifikstaats ist ungefähr so groß wie Baden-Württemberg. Auf kleiner Fläche wechseln sich schroffe Gebirgszüge, sanfte Ebenen und Sandstrände ab. Über 100 kleine Korallen- und Vulkaninseln bieten einer reichen Flora und Fauna Lebensraum. Bis ins 16. Jahrhundert war Taiwan ausschließlich von indigenen Völkern bewohnt. Dann ging die Insel durch die Hände westlicher Staaten sowie Chinas und Japans. Heute beherbergt Taiwan eine vielfältige kulturelle und sprachliche Mischung. Nur etwa 2% der Bevölkerung gelten als Indigene.

Der Konflikt zwischen der Volksrepublik China und Taiwan geht zurück auf den chinesischen Bürgerkrieg zwischen 1927 und 1949. Damals flohen die Truppen der national­chinesischen Kuomintang vor den Kommunist*innen nach Taiwan. Es folgte nicht nur der wirtschaftliche Aufschwung als einer der asiatischen Tiger-Staaten, sondern auch die Errichtung einer Diktatur. Nach langen Kämpfen engagierter Aktivist*innen z.B. aus der Frauenrechts- und Umweltbewegung fanden im Jahr 1992 die ersten demokratischen Wahlen statt.

Heute ist Taiwan ein fortschrittliches Land mit lebhafter Demokratie. Gerade die junge Generation ist stolz auf Errungenschaften wie digitale Teilhabe, Meinungsfreiheit und Menschenrechte. Der hektische Alltag in den Hightech-Metropolen wie der Hauptstadt Taipeh ist geprägt von Leistungsdruck, langen Arbeitstagen und steigenden Lebenshaltungskosten. Und doch spielen Spiritualität und Traditionen eine wichtige Rolle. Die meisten Taiwaner*innen praktizieren einen Volksglauben, der daoistische und buddhistische Einflüsse vereint. Zentrum des religiösen Lebens sind die zahlreichen bunten Tempel. Christ*innen machen nur vier bis fünf Prozent der Bevölkerung aus.

Über Länder- und Konfessionsgrenzen hinweg engagieren sich Frauen seit über 100 Jahren für den Weltgebetstag. Zum Weltgebetstag rund um den 3. März 2023 laden uns Frauen aus dem kleinen Land Taiwan ein, daran zu glauben, dass wir diese Welt zum Positiven verändern können – egal wie unbedeutend wir erscheinen mögen. Denn: Glaube bewegt!

3.191 Z.m.L.z.; Weltgebetstag der Frauen – Deutsches Komitee e.V.

WGT 2023 Titelbild
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